So um die Diskussionen von gestern Abend mal aufzugreifen hier einen „kleinen“ Artikel zum lesen. Wenn Ihr Bock habt, gebt doch einfach mal eure Reaktion auf den Artikel hier unten in den Kommentaren wieder. Entweder sowas wie „Stimme ich völlig zu“/“Stimme ich ganz und gar nicht zu“ oder gerne auch eine ausführlichere Antwort.

Die Pisa-Studie

Wenn es eines gibt, dass ich nicht leiden kann, dann sind das pauschale Urteile. Darum wiederlege ich jetzt eines dieser pauschalen Urteile.

So dann hätte wir da noch den PISA Test und die Behauptung: „Ohne Medien wäre das nicht passiert„, für die andere Behauptung kommt man ja, laut eurer Interpretation von „Verbot“, direkt in den Knast (ohne über Start zu gehen) und deshalb lass ich das hier mal. Da man das mit den Medien eh nicht ändern kann (ich glaube da waren wir uns einig) bleibt noch die zweite Aussage (die ich nicht sagen darf ;)).

Laut Wikipedia (und das deckt sich mit meinem Wissen um die PISA-Studie) kann man folgendes festhalten:

„In jedem Staat werden ca. 5000 Schüler getestet.“

„Teilnehmerstaaten können den internationalen Test um nationale Komponenten erweitern“

„PISA untersucht Schüler einer Altersstufe, nicht einer schulischen Klassenstufe.“

„Aufgaben werden in „persönlich oder kulturell relevante Kontexte“ eingebettet.“

„PISA soll nicht nur eine Beschreibung des Ist-Zustands liefern, sondern Verbesserungen auslösen.“

„Im Anschluss an die zweistündige »kognitive« Testsitzung bearbeiten die Schüler ein »Questionnaire« mit Fragen zum familiären Hintergrund, zum schulischen Umfeld, zu Lerngewohnheiten und zu anderem mehr.“ (Hervorhebungen von mir)

„In den offiziellen Ergebnisberichten und in zahlreichen Sekundärstudien wird dargestellt, wie sich diese Kontextvariablen auf die kognitive Testleistung auswirken.“

In den letzten Studien konnte herausgefunden werden, dass der Migrationshintergrund eine bedeutende Gewichtung der schulischen Probleme darstellt. Daraus zu folgern, dass Schüler mit ausländischen Eltern schuld am schlechten Abschneiden wären, würde bedeuten das wir ohne Jungs (also ganz allgemein Jungen) besser abgeschnitten hätten, denn „Auffällig ist der erhebliche Leistungsvorsprung der Mädchen im Lesen“ (aus dem verlinkten Artikel).

Aus Auswertung der PISA-Studien: Einfluss des sozialen Hintergrunds möchte ich einfach ein paar Absätze zitieren:

„Ein erstes Ergebnis war, dass kein ausschlaggebender Zusammenhang zwischen dem Umfang der zugewanderten Schüler und Schülerinnen in den Beispielländern und dem Umfang der zwischen Migrantenkindern und einheimischen Schülerinnen und Schülern beobachteten Leistungsunterschiede bestehe. Dies widerlege die Annahme, wonach sich ein hohes Zuwanderungsniveau negativ auf die Integration auswirke.“

[…]

„Obschon den Migrantenkindern von der Studie Lernbereitschaft und eine positive Einstellung attestiert wurde, sind ihre Erfolgschancen im deutschen Bildungssystem geringer als in jedem anderen der 17 untersuchten Staaten.“

[…]

„Die Gründe für das schlechte Abschneiden der Schüler mit Migrationshintergrund sind wahrscheinlich in sozialen Faktoren zu suchen. Ein Großteil der Jugendlichen, deren Eltern im Ausland geboren sind, gehört der unteren Schicht an. Kinder ausländischer Akademiker schneiden bei PISA so gut ab, wie Kinder deutscher Akademiker. Sozialstatus und nicht Migrationsstatus ist der wirkliche Risikofaktor.“